Kurz vor Weihnachten herrschte in den Klassenzimmern der 6d und 6e geschäftiges Treiben: Es wurde geleimt, Schleifpapier benutzt, Holzstaub wirbelte umher und der Duft von heißem Wachs lag in der Luft. Unter der Leitung ihrer Lateinlehrer Frau Metzler und Herr Hain tauchten die Schülerinnen und Schüler in die Welt der Antike ein und bastelten ihre eigenen tabulae ceratae – Wachstäfelchen, wie sie schon die Römer vor über 2.000 Jahren benutzten, um Notizen, Briefe oder Hausaufgaben (!) zu schreiben.

Mit viel Enthusiasmus schliffen, klebten und verzierten die Kinder Holzrahmen, die später mit einer Schicht Wachs überzogen wurden. Auch das Ritzen in das noch warme Wachs mit einem stilus – dem antiken Schreibgerät – wurde geübt. Einige Schülerinnen und Schüler schrieben „Felices dies Nativitatis“ oder übten sich in lateinischen Wörtern wie „amicus“ und „ludus“.

Als die fertigen Wachstäfelchen in den Händen der Schülerinnen und Schüler glänzten, war klar: Das Basteln war ein voller Erfolg. Nicht nur, weil es die römische Kultur lebendig machte, sondern auch, weil viele der Wachstäfelchen als persönliches Weihnachtsgeschenk für Eltern oder Geschwister gedacht waren.

Maximilian Hain