„Aktzeichen“-Workshop 2018 unter der Leitung von Thomas Grubert
Am Samstag, den 24. November 2018, konnte erneut ein Workshop der Fachschaft Kunst des Gymnasiums Penzberg und der Kunstzeche Penzberg e.V. stattfinden. Diesmal richtete sich das Angebot aufgrund des Schwierigkeitsgrades speziell an Schülerinnen und Schüler des Additums Kunst der Q 11 und Q 12, die in diesem Fach ihre schriftliche Abiturprüfung ablegen, und selbstverständlich wieder an die Mitglieder der Kunstzeche. Weil es äußerst anregend ist, Gleichgesinnte kennenzulernen, praktisch zu arbeiten und Ergebnisse zu vergleichen, waren dieses Mal auch Schülerinnen eines „Nachbar-Gymnasiums“ eingeladen. Vom Gymnasium Murnau nahm die Kunstlehrerin Susanne Hanus (auch Kunstzechenmitglied) mit einigen Schülerinnen ihres Kunst Additums an der Veranstaltung Teil.
Um ca. 14 Uhr begann der Workshop im Kunstraum B-108 des Gymnasium Penzbergs. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde der 20 Teilnehmer, in der wir auch unser Aktmodell, Frau Marion Mayle, näher kennenlernten, fingen wir zügig mit dem Zeichnen an. Zu Beginn zeigte uns Thomas Grubert, der 1. Vorsitzende der Kunstzeche Penzberg e.V., wie man die Proportionen des Modells anhand eines Bleistifts richtig misst. Schenkt man zudem Zwischenräumen z.B. zwischen Arm und Oberkörper besondere Beachtung und vergleicht diese Flächen mit den entsprechenden Flächenformen auf der Zeichnung, so hat man eine weitere Möglichkeit, die Richtigkeit der Wiedergabe zu überprüfen.
Der Workshop war aus mehreren „Runden“ aufgebaut. In jeder „Runde“ nahm Frau Mayle eine andere Pose ein. Manche dieser Haltungen dauerten bis zu ca. 20 Minuten. Dabei war es gut möglich die Größenverhältnisse des unbekleideten Körpers zu studieren und eine perspektivische Darstellung mit Bleistift auch etwas detailreicher auszuarbeiten. Andere Posen dagegen dauerten nur ca. 5 Minuten, sodass man lediglich Zeit für eine schnelle Skizze hatte. Ich fand diese „schnelleren Runden“ ziemlich spannend, da man einfach freier aus dem Gefühl heraus zeichnen musste, weil man keine Zeit zum Messen und Korrigieren hatte.
Um ca. 15:30 Uhr gab es eine Mittagspause mit Kuchen, Snacks, Kaffee und Tee. Während der Pause konnte man sich gut mit den anderen Teilnehmern über die bereits vergangenen eineinhalb Stunden austauschen, oder sich mit dem Modell unterhalten, was ziemlich interessant war. Außerdem hatten alle SchülerInnen und auch Herr Grubert Skizzenbücher mitgebracht, die wir auslegten und in die wir uns vertieften.
Nach der Mittagspause wechselten wir das Zeichenmaterial. Statt Bleistiften standen z.B. Buntstifte, Federn und farbige Tusche, bunte Pastell- und Ölkreiden, Wasser- und Aquarellfarben mit diversen Pinseln und Kugelschreiber zur Verfügung. Diese stellten zum einen durch die andersartige Anwendung eine weitere technische Herausforderung dar und zum anderen kam jetzt die Auseinandersetzung mit Licht und Schattensetzung auf den linearen Körperzeichnungen hinzu. Der Einsatz von Farbtönen warf außerdem neue Fragen z.B. nach einem harmonischen oder gegensätzlichen Zusammenwirken auf. Ein besonderes Highlight war, dass Herr Grubert uns erklärte und zeigte, wie man mit Aquarellfarben und japanischen Ziegenhaarpinseln malt, was wir dann auch ausprobieren durften. Die kontinuierlich anspruchsvoller zu zeichnenden Haltungen im Sitzen, Stehen und schließlich im Liegen, setzte jeder mit dem Material seiner Wahl um.
Nach diesem zweiten praktischen Teil durfte jeder Teilnehmer ein bis zwei seiner Zeichnungen an eine Wand hängen und wir betrachteten und besprachen anschließend kurz unsere Werke. Ich fand es sehr interessant wie viele unterschiedliche Bilder in dieser eigentlich kurzen Zeit entstanden waren.
Um 18 Uhr endete der Workshop. Alle Teilnehmer fanden diese Veranstaltung sehr interessant und auch informativ. Es war eine besondere Erfahrung, da die meisten, vor allem die Oberstufenschüler, so etwas noch nie zuvor gemacht hatten. Viele Schülerinnen, mit denen ich danach gesprochen habe, würden so einen Workshop auf jeden Fall noch einmal machen wollen.
Deshalb gilt ein besonderer Dank Frau Hofmeister, Susanne Hanus und Thomas Grubert, die diesen Workshop organisiert haben. Außerdem gilt dieser Dank auch unserem Aktmodell Frau Marion Mayle, die uns durch Ihre offene und freundliche Art das Aktzeichnen nähergebracht hat. Und nicht zuletzt möchten wir uns auch sehr herzlich beim Förderverein des Gymnasiums Penzberg und der Kunstzeche bedanken, die diesen Workshop finanziell unterstützt haben.
Vielen Dank!
PS: Eine kleine Ausstellung mit Zeichnungen und Fotos zum Workshop wurde an einer Präsentationswand im Gymnasium Penzberg und im Gymnasium Murnau präsentiert.
Paula Philipp, Q11