Schuljahr 2019/20

ART HISTORY CAPS – Kunst nach 1945

Der noch im G8 verbindliche Lehrplan für die 9. und 10. Klasse schreibt vor, dass sich die Schüler*innen mit der Kunst des 20. Jahrhunderts auseinandersetzen.
Für die Neuntklässler bedeutet dies der Einblick in die verschiedenen Kunstströmungen zu Beginn des neuen Jahrhunderts bis zum 2. Weltkrieg, also die Klassische Moderne.
Für die Zehntklässler ist die Betrachtung der Kunst nach 1945 bis ins 21. Jahrhundert im Zentrum der kunstgeschichtlichen Betrachtung.
Es ist also in beiden Jahrgangsstufen ein äußerst breites Spektrum künstlerischer Ansätze thematisch abzudecken, das dazu einlädt, die Vielzahl an nennenswerten Künstler*innen dieser Zeit durch künstlerische Einzelbeträge der Schüler*innen inhaltlich wie gestalterisch aufzugreifen.
Sowohl für die Klassische Moderne wie für die Kunst nach dem 2. Weltkrieg hat das NS-Regime und seine intolerante Haltung gegenüber allen neuen, avantgardistischen Bewegungen einen enormen Einfluss gehabt.
Die Folgen dieser restriktiven Grundhaltung sind bekannt: Diffamierung der Kunst und Künstler*innen der Klassischen Modern in Ausstellungen, z.B. München 1937 (Entartete Kunst) , innerer Immigration oder Flucht ins schützende Exil.
Erst nach dem Scheitern der nationalsozialistischen Ideologie und seiner Auswüchse durch den Gewinn des Weltkrieges durch die Alliierten konnte auch die Kunst wieder zurück zu ihrer Vielfalt und Buntheit finden, wenn auch vorerst nicht in Europa, sondern eher in Amerika (Abstrakter Expressionismus). Doch die gestische Unbekümmertheit und Experimentierfreude der Künstler*innen von Übersee schwappte bald auch wieder zurück nach Europa. Es folgte eine fast explosionsartige Entwicklung unterschiedlicher Kunsttendenzen und –strömungen, die zum Teil bis ins 21. Jahrhundert reicht.

Folgendermaßen wurde im Kunstunterricht versucht, die hier aufgeführten kunstgeschichtlichen Entwicklungen den Schüler*innen näher zu bringen:

Die Aufgabenstellung:
Repräsentativ für die kunstgeschichtlichen Entwicklungen des 20. Jahrhunderts gestalteten die Schüler*innen sogenannte „Art History Bags“ (umgesetzt in der 9a) und „Art History Caps“ (umgesetzt in der 10a und 10d).
Die Jutebeutel und Kappen sollten Bildmotive (Ausschnitte von Malereien) aus der Kunst des 20. Jh. abbilden.
1. Arbeitsschritt: Internet-Recherche zum/r KünstlerIn und erste lockere Gestaltungskizzen
Unter Einbezug von Internet sowie Kunstbüchern wurde eine geeignete Auswahl an Künstlern und repräsentativen Werken getroffen.
Erste Gestaltungsansätze für Beutel/Kappe sollten zeichnerisch angefertigt werden. (Technik: Bleistifte; Farbigkeit mittels Buntstifte, Filzstifte)
2. Arbeitsschritt: Malerische Gestaltung der Jutebeutel und Baseball-Caps
Auf der Grundlage der Skizzen wurden die Bildmotive auf Beutel und Kappe übertragen.
3. Arbeitsschritt: Entwurf eines Produktflyers
Die Schüler*innen erstellten eine Art Werbeflyer für ihre/n Beutel/Kappe am Computer.
4. Kurzvorstellung der Beutel/Kappen
Beutel/Kappe sowie KünstlerIn und Kunstströmung wurden in den jeweiligen Klassen in den wesentlichsten Aspekten kurz vorgestellt.

Folgende Auswahl an Künstler*innen des 20. und 21. Jahrhunderts wurde getroffen und malerisch auf den Caps umgesetzt:
Abstrakter Expressionismus: Jackson Pollock; Informel/Tachismus: Jean Dubuffet; Pop-Art: Andy Warhol, Roy Lichtenstein, James Rosenquist, Keith Haring, Jasper Johns, Robert Rauschenberg, Ronald B. Kitaj, Frank Stella, Richard Hamilton, Robert Indiana, Richard Lindner, Wayne Thiebaud, Patrick Caulfield, Ed Ruscha, Erró, Christa Dichgans, Romero Britto, James Rizzi, Tom Wesselmann, Julian Opie, Jim Dine, Michel Majerus; Neuer Realismus: Niki de Saint Phalle; Hyperrealismus: Davis Parrish, Mike Dargas; Amerikanischen Realismus: Edward Hopper, Georgia O´Keeffe, David Hockney; Op Art: Victor Vasarely; Neue Wilde: Elvira Bach; Neue Leipziger Schule: David Schnell; Young British Artists: Damian Hirst, Banksy ; Zeitgenössische abstrakte Malerei: Thomas Scheibitz