Im Februar 2025 verwandelte sich das Gymnasium Penzberg für die 6. Jahrgangsstufe in eine echte Lernwerkstatt für Zivilcourage und respektvollen Umgang: Das bereits seit einigen Jahren an der Schule etablierte Präventionsprojekt „Pack ma’s“ stand erneut auf dem Programm.
„Pack ma’s“ ist entstanden aus dem Präventionskonzept der Münchner Polizei „zammgrauft“, das in München seit 2001 ein fester Bestandteil der dortigen polizeilichen Präventionsarbeit ist. Es handelt sich dabei um ein Konzept, das Lehrkräfte befähigen soll, sowohl vorbeugend die Grundlagen für einen friedlichen Umgang innerhalb der Schule zu legen, als auch im Konfliktfall die geeigneten Maßnahmen zu treffen, um adäquat dagegen wirken zu können.
In packenden Rollenspielen, spannenden Workshops sowie intensiven Gesprächen setzten sich die Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen mit den Themen Mobbing, Ausgrenzung, Zivilcourage und Gewaltprävention auseinander – und das mit großem Engagement.
Schon zu Beginn der Workshoptage im Atrium spürte man die Neugier und Vorfreude bei den 6.-Klässlern. Nach einer kurzen Einführung durch die Lehrkräfte, die bereits in der Vergangenheit im Rahmen einer mehrtägigen Fortbildung das entsprechende Rüstzeug vermittelt bekamen, um das „Packs ma´s“-Projekt leiten zu können, ging es direkt los: Was bedeutet Zivilcourage? Wie fühlt sich Ausgrenzung an? Wie würdest du Gewalt definieren? Und vor allem – wie können wir uns aktiv für ein harmonisches Miteinander einsetzen?
In interaktiven Übungen wurden diese Fragen gemeinsam erarbeitet. Besonders eindrucksvoll fanden viele Schülerinnen und Schüler die Rollenspiele, in denen sie selbst erleben konnten, wie es ist, sich in einer schwierigen sozialen Situation zum Beispiel während einer Busfahrt zu befinden. „Das war wirklich heftig, sich einmal in so einer Situation wiederzufinden“, erzählte ein Schüler. „Ich weiß jetzt, wie wichtig es ist, sich für andere einzusetzen.“
Aber nicht nur die negativen Seiten von Konflikten wurden beleuchtet – auch die Lösungen standen im Mittelpunkt. Die Schülerinnen und Schüler erlernten richtiges Opferverhalten sowie praktische Strategien, um in problematischen Situationen klug und couragiert zu handeln. Dabei wurden verschiedene Szenarien durchgespielt, die unter anderem den Alltag in der Schule betreffen: Wie reagiere ich, wenn jemand gemobbt wird? Was kann ich tun, wenn ich selbst betroffen bin? Wer kann mir helfen? Die Kinder entwickelten gemeinsam Handlungsmöglichkeiten und stärkten so ihre sozialen Kompetenzen. Insbesondere die „drei L“ (Licht!, Leute!, Lärm!) wurden in Gefahrensituationen als schnelle Rettungsinseln erkannt.
Am Ende des Vormittags wurde eines deutlich: „Pack ma’s“ ist weit mehr als ein jährlich wiederkehrendes Projekt – es ist eine Lebenseinstellung. Die Rückmeldungen der Teilnehmenden sprachen für sich: „Das war spannend!“ und „Ich hoffe, dass wir so etwas wiederholen!“ waren nur einige der begeisterten Stimmen.
Auch die Lehrkräfte und Workshopleiter waren sich einig: Dieses Projekt ist ein großer Gewinn für die Schulgemeinschaft. Deshalb soll „Pack ma’s“ auch weiterhin in Zukunft fest im Schulprogramm der 6. Jahrgangsstufe verankert sein. Denn eines steht fest: Ein respektvoller Umgang miteinander ist die beste Basis für ein positives Schulklima – und dafür lohnt es sich, sich einzusetzen!
StR Maximilian Hain